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Heimatgeschichtliche Veranstaltung – Kellerwirtschaft

Vierte heimatgeschichtliche Veranstaltung des Freundeskreises der Burg Sponheim


Für den Abend des 13.11.2016 hatte der Verein der Freunde der Burg Sponheim zu einer heimatgeschichtlichen Veranstaltung in Sponheim eingeladen, Thema: Kellerwirtschaft im letzten Jahrhundert.


Mehr als 80 interessierte Menschen wollten wissen, was sich hinter dem Thema verbarg. Gegen 18 Uhr trafen sich die Besucher und Besucherinnen im Hof Schnell zu Sponheim. Drei Gruppen machten sich dann nach einander auf den Weg zur Führung durch ebenso viele alte Gewölbekeller im Ort (von denen es weitaus mehr gibt als die drei ausgewählten).

Zunächst war der Weinkeller des Winzers Klaus Welker dran, dessen Familie auf dem Grundstück seit mehr als hundert Jahren Weinbau betreibt. Im alten Gewölbekeller, schon in der Vergangenheit Weinkeller, baut Klaus Welker aufgrund des „Rotwein-Booms“ erfolgreich Rotweine in Eichenholzfässern mit den herkömmlichen Fassgrößen aus, auch wenn nicht mehr alle aus heimischer Küfer-Produktion stammen, sondern teilweise aus Frankreich. Nur Dornfelder wird wie die Weißweine nicht in Holzfässern, sondern in modernen Stahltanks produziert.


Anschließend ging es zum Gemeindekeller am Ferlacher Platz, von dessen Existenz viele Teilnehmer gar nichts gewusst hatten: Dort lernten die Besucher etwas über die Einlagerung von Feldfrüchten, Kartoffeln, „Rummele“ alias Runkelrüben – von denen einige echte Exemplare aufzutreiben Erik Rennette, der die Erklärungen machte, einigen Aufwand gekostet hatte –, Karotten im Sand und von Heizmaterial wie Eierbriketts. Überraschung waren nicht nur die Exponate, sondern sogar ein paar lebende Tiere, die früher bei Gefahr in solchen Kellern wie die Menschen Schutz gefunden hatten.


Im dritten Keller (Hof Schnell-Rennette) ging es nicht nur um eingemachtes Obst und Gemüse, sondern auch um die wechselvolle Geschichte des Anwesens seit seiner Erbauung 1811. Ute Rennette sprach nicht bloß über das ausgestellte eingeweckte Obst und Gemüse, sondern führte vor, wie „seinerzeit“ Weißkraut gehobelt und nachher zu Sauerkraut gemacht wurde. Teilnehmer konnten mitwirken und Kostproben genießen.

Im stimmungsvoll dekorierten und beleuchteten Hof gab es kalte und heiße Getränke sowie „Essen wie früher“: Pellkartoffeln mit wahlweise Specksoße oder angemachtem Quark, die Kartoffeln in einem großen mit Holz beheizten Kessel frisch gekocht. Keine Schicki-Micki-Küche mit Mätzchen, sondern herzhafte Nahrung, die zum Thema der Veranstaltung und zum kalten, zum Glück trockenen Wetter passte.


Bei den Führungen durch die Keller lernten junge Menschen überraschende Dinge übers Wirtschaften und die Vorratshaltung vor hundert und mehr Jahren – für viele ältere Teilnehmer öffneten sich Türen zu ihren eigenen Erinnerungen und Erfahrungen. Dass Heimatgeschichte nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam sein kann, hat diese Abendveranstaltung bewiesen, die gegen 21 Uhr zu Ende ging.

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