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Besuch auf Schloss Sayn bei den Verwandten der Grafen von Sponheim

Das Reiseziel unserer Jahresfahrt 2017 hieß Bendorf-Sayn; der „Freundeskreis der Burg Sponheim“ war vor Jahren  bereits zweimal dort. Auch der „Schmetterlingsgarten“ ist ein bekanntes und beliebtes Ausflugsziel, so dass unser Vereinsvorsitzender Otto Stroh, als er für die Fahrt warb, ab und zu hörte: „Ach, das kenne ich, da war ich schon“. – „Gewiss, aber bist du vom Fürsten begrüßt worden?“


Mag sein, dass diese Frage zusätzliche Motivation gab: jedenfalls war der Bus mit 49 Personen komplett ausgebucht, der am Sonntag, 11. Juni um kurz vor 8 Uhr in Burgsponheim los fuhr, zur Abwechslung diesmal bei sonnigem Sommerwetter. Nachdem weitere Teilnehmer in Sponheim und am Parkplatz vor der Auffahrt Waldlaubersheim zur A61 zugestiegen waren, ging es zum ersten Reiseziel, Maria Ruh gegenüber der Loreley, wo es um 9 Uhr eine „Kaffeepause mit Aussicht“ gab. Ute Rennette hatte wie in den vergangenen Jahren mit Unterstützung anderer Vereinsmitglieder ein reichhaltiges, erstklassiges Frühstück vorbereitet. Mit vollem Munde singt sich’s weder gern noch gut; auch ohne dass „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten…“ erklang, war das opulente Frühstück eine gute Grundlage für das weitere Programm.


Pünktlich um 11:30 trafen wir vor Schloss Sayn in Bendorf ein, und tatsächlich begrüßte uns Fürst Alexander, der nicht versäumte, auf die Sponheimer Wurzeln seiner Familie hinzuweisen. („Ich bin ein Sponheimer“ wird vermutlich nie so bekannt werden wie das auf unsere Hauptstadt bezogene Zitat eines ehemaligen US-Präsidenten.) Die große Gruppe wurde aufgeteilt, eine kurzweilige Führung durchs Schloss mit Erläuterungen über die Geschichte des Hauses, die fürstliche Familie und die Einrichtungsgegenstände schloss sich an. Wegen Veranstaltungen im Schloss ging es teils ungewöhnliche Wege, oft treppauf-treppab-treppauf. Einige Teilnehmer, nicht ganz so gut zu Fuß, wussten es zu schätzen, dass sie sich auf Sesseln ausruhen konnten und nicht weg gescheucht wurden (vielleicht kein Wunder bei einem Schloss, das für öffentliche und private Veranstaltungen vermietet wird, trotzdem nicht selbstverständlich).


Anschließend: Pause, zwei Stunden Zeit zur freien Verfügung bzw. zum Besuch der oben erwähnten touristischen Attraktionen. Die meisten zogen es vor, sich im Café zu stärken. Einige besuchten die „Heins Mühle“ gegenüber vom Burgcafé Kleudgen; ein Mühlen-Museum in einer Mühle aus dem 16. Jahrhundert, wo ehrenamtliche Mitarbeiter anschaulich zeigen und erklären, wie solche Mühlen funktioniert haben (sie war in ihrer wechselvollen Geschichte Getreide-, Öl-, und sogar Tabakmühle). Das war ein – nicht im Programm geplanter – Zuschlag zur Mühlenwanderung im Ellerbachtal am Pfingstmontag und könnte vielleicht Ansporn sein, Ackvas Mühle in Weinsheim in dieser Richtung zu einem touristischen Anziehungspunkt zu entwickeln.


Um 14:45 hieß es wieder Kultur und Geschichte, vor allem: Erkennen und Lernen, wie ähnlich die Abteikirche in Sayn und die Klosterkirche in Sponheim in Anlage und Bau sind, obwohl sie auf den ersten Blick ganz anders aussehen. Dietrich Schabow vom Freundeskreis der Abtei Sayn führte uns über eine Stunde lang engagiert und mit großer Sachkenntnis durch Kirche und Kreuzgang.


Ein Besucher kam klammheimlich zu dieser Führung, den viele vermutlich nicht bemerkt haben: ein Prachtexemplar von Hirschkäfer, der erste, den der Berichterstatter „in freier Wildbahn“ gesehen hat. An der Burgfreunde-Gruppe war er nicht interessiert, hat aber durchaus bei einigen von dieser Interesse geweckt.


Kurz vor 16 Uhr ging‘s auf die Rückfahrt, mit Einkehr im „Alten Stadttor“ zu Kastellaun. Gegen 20 Uhr war unsere „Jahresfahrt“ zu Ende. Ein langer, anstrengender, aber anregender und mit Informationen angefüllter Tag. Wer dabei war, hat (hoffentlich) die 25 Euro für die Teilnahme nicht bereut.

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